Geschichte

Pavel Posád (2004-2008)

19. Bischof von Leitmeritz

84768Er wurde am 28. Juni 1953 in Budkov im Kreis Třebíč geboren und am 1. Juli desselben Jahres in der Kirche des heiligen Martin in Budkov getauft. Er hatte sieben Geschwister, der älteste Bruder starb mit zwei Jahren. Die Eltern arbeiteten in der Landwirtschaft.

Nachdem er die Grundschule in Budkov beendet hatte, besuchte er das Gymnasium in Moravské Budějovice. Nach dem Abitur, das er im Jahr 1972 ablegte, studierte er an der Prager Theologischen Fakultät der heiligen Cyrill und Methodius, die damals ihren Sitz in Leitmeritz hatte. Er schloss das Studium im Jahr 1977 ab, und am 26. Juni 1977 wurde er in Brno (Brünn) von Bischof Josef Vrana zum Priester der Brünner Diözese geweiht.

Als Pfarrvikar wirkte er zunächst für drei Jahre in Pozořice, dann in Brünn–Židenice und in Lomnice u Tišnova. Seit 1980 war er als Pfarrer für die Gemeinde in Ratíškovice im Kreis Hodonín zuständig. Nach zwei Jahren wurde er auf Antrag der damaligen staatlichen Verwaltung ins Grenzgebiet, in die Pfarrei Drnholec im Kreis Břeclav versetzt. Im Jahr 1989 wurde er zum Seelsorger in Třešť berufen.

Nach der Wende war er als Pfarrer in der Kirche des heiligen Thomas in Brünn tätig. Nach drei Jahre wurde er zum Spiritual des Erzbischöflichen Priesterseminars in Olomouc (Olmütz) ernannt. Zusätzlich zur geistlichen Erziehung der Seminaristen widmete er sich der weiteren Ausbildung der in der Diözese Brünn tätigen Priester und ständigen Diakone. Er leitete und leitet geistliche Erneuerungen für Laien (Exerzitien). Für elf Jahre war er Mitglied des Priesterrates. In der Tschechischen Bischofskonferenz ist er Mitglied der Kommission für die Priester.

Am 24. Dezember 2003 zur Mittagszeit wurde er vom Papst Johannes Paul II. zum Diözesanbischof von Leitmeritz ernannt. Zum Bischof wurde er am 28. Februar 2004 im Dom St. Stephan in Leitmeritz geweiht.

Am 26. Januar 2008 wurde er vom Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in České Budějovice (Budweis) ernannt mit dem Titularstuhl in Ptuj (Slowenien).

Josef Koukl (1989-2003)

18. Bischof von Leitmeritz

84764Er wurde am 8. November 1926 in Brno (Brünn) geboren. Seine Jugend verbrachte er in Břeclav, wo sein Vater am Gymnasium lehrte. Josef Koukl besuchte das Gymnasium in Brünn, an dem er am 1. Juli 1945 das Abitur ablegte. Seit 1945 studierte er an der Theologischen Fakultät in Prag. Das Studium schloss er am 31. Mai 1950 ab, zum Priester wurde er jedoch schon am 23. April 1950 in der Kirche des heiligen Adalbert in Prag-Dejvice geweiht. Im Juli desselben Jahres wurde er nach Sokolov beschieden, wo er als Pfarrvikar tätig war. Den Wehrdienst leistete er bei den sogenannten PTP-Truppen (Technische Hilfstruppen) bis 1953. Danach war er als Geistlicher in zahlreichen Pfarreien tätig. Seit dem 1. März 1954 half er im Prager St. Veitsdom aus, im August 1954 wurde er zum Administrator der Pfarrei in Prag-Stodůlky bestellt, und vom 15. Oktober 1958 bis zum Jahr 1970 war er als Geistlicher in Kladruby u Stříbra tätig.

Seit dem 17. November 1970 wirkte er in Leitmeritz. Er wurde zum Spiritual des dortigen Priesterseminars ernannt. Im März 1974 promovierte er in Prag zum Doktor in Theologie und seit 1974 lehrte er Moraltheologie an der Theologischen Fakultät in Leitmeritz als Professor, zudem wurde er zum Kanoniker des Kapitels bei der Kirche Allerheiligen auf der Prager Burg ernannt. Am 26. Juli 1989 erhielt er die Ernennung zum Diözesanbischof von Leitmeritz und wurde am 27. August desselben Jahres im Dom St. Stephan in Leitmeritz zum Bischof geweiht.  

Nachdem Papst Johannes Paul II. im Dezember des Jahre s 2003 Msgr. Pavel Posád (momentan Weihbischof von České Budějovice) zum Diözesanbischof von Leitmeritz ernannt hatte (Bischofsweihe am 28. Februar 2004) verwaltete Msgr. Koukl die Diözese noch für zwei Monate als Diözesanadministrator.

Mit der Besitzergreifung durch den neuen Bischof wurde Msgr. ThDr. Josef Koukl emeritiert. Anschließend lebte er in der Bischofsresidenz in Leitmeritz und hatte das Amt des Bischofsvikars für Kontakte mit dem Ausland inne.     
Bischof Josef Koukl starb am 22. Mai 2010.

Kardinal Štepán Trochta (1947-1974)

17. Bischof von Leitmeritz

84772Štepán Trochta wurde am 26. März 1905 in Francova Lhota (Franzenschlag) in der mährischen Region Valašsko geboren. Er trat in den Salesianer Orden ein und wurde am 29. Juni 1932 in Turin zum Priester geweiht. Zunächst war er in Fryšták tätig und später baute er das Salesianer-Werk in Ostrava und in Prag auf. In den Jahren 1942 bis 1945 war er in Konzentrationslagern inhaftiert. Die Bischofsweihe wurde ihm am 16. November 1947 in Prag gespendet, und am 23. November 1947 ergriff er Besitz von der Diözese Leitmeritz. Seine mutigen Pläne, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges infolge der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem Grenzgebiet verwüstete Diözese zu erneuern, wurden durch die frühe Machtergreifung der Kommunisten zunichte gemacht. Als einziger böhmischer Diözesanbischof wurde Trochta zu einer Freiheitsstrafe von 25 Jahren verurteilt. Er war in den berüchtigten Gefängnissen von Mírov, Leopoldov und Valdice inhaftiert. Infolge der im Jahr 1960 verkündeten Amnestie wurde er entlassen und arbeitete als Hilfsarbeiter. Anschließend wurde er zusammen mit anderen böhmischen Bischöfen interniert. Die Rückkehr in die Diözese wurde ihm erst im Jahr 1968 ermöglicht. Während seiner zweiten Amtsperiode als Bischof von Leitmeritz kehrten zahlreiche vorher verhaftete Priester in die Seelsorge zurück. Erwähnenswert ist Trochtas große Verehrung der damals seligen Zdislava. Am 28. April 1969 wurde er als der erste Bischof von Leitmeritz zum Kardinal ernannt. Diese Ernennung wurde jedoch erst vier Jahre später bekannt gemacht. Infolge der einsetzenden so genannten "Normalisierungszeit" wurde seine Stellung als Bischof beeinträchtigt, und, von den Vertretern des kommunistischen Regimes buchstäblich gequält, starb er am 6. April 1974. 

Anton Alois Weber (1931-1947)

16. Bischof von Leitmeritz

84776Anton A. Weber wurde am 24. Oktober 1877 in Vlčí Hora u Krásné Lípy (Wolfsberg bei Schönlinde) geboren. Nachdem er in Bohosudov (Maria Schein) und in Rom, wo er unter anderem auch Tschechisch lernte, studiert hatte, war er als Pfarrvikar in Teplice (Teplitz) und anschließend für mehr als 20 Jahre als Katechet an verschiedenen Schulen in Ústí nad Labem (Aussig) tätig. Dank seiner übernationalen Anschauung, die darin bestand, dass er keinen Unterschied zwischen Deutschen und Tschechen machte, und dank seiner im Schulwesen gesammelten Erfahrungen wurde er im Jahr 1931 zum Bischof von Leitmeritz ernannt. In seiner Diözese war er sowohl bei der deutschsprachigen als auch tschechischsprachigen Bevölkerung sehr beliebt, was unter anderem ebenfalls darauf zurückzuführen war, dass er die Pfarreien oft visitierte und die Firmung spendete. Sein Motto „Barmherzigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden“ bezeugte er in der schweren Zeit des 2. Weltkrieges, als er ablehnte, sich der deutschen Okkupationsmacht völlig unterzuordnen. Infolge des Münchner Abkommens wurde die Diözese Leitmeritz ebenfalls geteilt, und Weber durfte ihren böhmischen Teil (Protektoratsteil) für viele Jahre nicht besuchen. Nach dem Kriegsende wurde er nicht vertrieben, es wurde ihm allerdings unmöglich gemacht, die ihm als Bischof zustehenden Amtsgewalten auszuüben. Er verzichtete auf sein Amt im Jahr 1947 und physisch und psychisch völlig erschöpft starb er am 12. September 1948.

Josef Gross (1910-1931)

15. Bischof von Leitmeritz

84758Er wurde am 10. Oktober 1866 in Přimda (Pfraumberg) geboren. Nach einer intensiven Priestertätigkeit, insbesondere in Sokolov (Falkenau), wurde er zum Bischof von Leitmeritz ernannt und empfing die Bischofsweihe in Prag am 22. Mai 1910. Er war ein guter Redner, Musiker und vor allem Glaubensapostel und Verbreiter der Verehrung des Herzens Jesu und der Eucharistie. Seine geistlichen Vorträge, zumal vor Ordensschwestern, wurden erst nach seinem Ableben veröffentlicht. Er machte sich um die grundlegende Sanierung des Domes St. Stephan in Leitmeritz verdient. Bischof Gross starb am 20. Januar 1931.




Emmanuel Johann Schöbel (1882-1909)

14. Bischof von Leitmeritz

84771Er wurde am 12. Februar 1824 in Radvanice u Trutnova (Radowenz bei Trautenau) geboren. Er war Mitglied des Ordens der Kreuzherren mit dem Roten Stern, am 23. Januar 1879 wurde er dessen Großmeister. Die Bischofsweihe wurde ihm am 6. August 1882 in Prag gespendet. Schon als er jung war, schrieb er katechetische Werke. Als Bischof verfasste er damals aktuelle Hirtenbriefe, insbesondere hinsichtlich der sozialen Frage. Nach der langen Amtszeit als Bischof starb er mit 85 Jahren am 28. November 1909.




Anton Ludwig Frind (1879-1881)

13. Bischof von Leitmeritz

84757Anton L. Frind wurde am 9. Oktober 1823 in Lipová u Šluknova (Hainspach bei Schluckenau) geboren. Seelsorgerisch war er in Varnsdorf (Warnsdorf), Leitmeritz und in Cheb (Eger) tätig. Er war Kanoniker am St.-Veits-Dom in Prag. Die Bischofsweihe empfing er am 8. Juni 1879 und am 22. Juni 1879 ergriff er Besitz von der Diözese. Er galt als hervorragender Kirchenhistoriker. So schrieb er ein vierbändiges Buch über die Kirchengeschichte in Böhmen. Zudem veranlasste er den Turmbau beim Dom in Leitmeritz, und zwar zum Anlass des 200-jährigen Jubiläums der Domweihe. Er starb am 18. Oktober 1881.




Augustin Paul Wahala (1866-1877)

12. Bischof von Leitmeritz

84774Er wurde am 23. Januar 1802 in Palačov u Nového Jičína (Palzendorf bei Neu Titschein) geboren. Zum Priester wurde er am 22. September 1827 geweiht. Fünf Jahre später wurde er Zeremoniar des Erzbischofs Chotek von Olomouc (Olmütz). Anschließend war er in Mohelnice (Müglitz) in Mähren seelsorgerisch tätig. Die Bischofsweihe empfing er am 8. April 1866 in Olmütz, und am 15. April 1866 ergriff er Besitz von der Diözese Leitmeritz. Als erster Bischof von Leitmeritz nahm er an den Tagungen eines allgemeinen Konzils teil – es handelte sich um das I. Vatikankonzil (1869-1870). Er starb am 10. September 1877.




Augustin Bartholomäus Hille (1832-1865)

11. Bischof von Leitmeritz

84759Er wurde am 2. Dezember 1786 in Velký Šenov u Šluknova (Groß Schönau bei Schluckenau) geboren. Nach einer kurzen Seelsorgetätigkeit begann er im Jahr 1821 als Pädagoge im Leitmeritzer Priesterseminar zu lehren. Später wurde er zum Rektor des Seminars bestellt. Die Bischofsweihe wurde ihm am 16. September 1832 gespendet. Seine fast 33-jährige Amtszeit als Bischof war segensreich. Er gründete das Marienkrankenhaus in Leitmeritz im Jahr 1845, im Jahr 1850 ein Knabenseminar zunächst in Horní Police (Oberpolitz), später in Bohosudov (Maria Schein), im Jahr 1859 ein Anstalt für Taubstumme und brachte Ordensschwestern nach Leitmeritz und in andere Ortschaften. Im Jahr 1843 führte er Exerzitien für Priester und im Jahr 1855 regelmäßige Pastoralkonferenzen ein. Er starb im Ruf der Heiligkeit am 26. April 1865.


Vinzenz Eduard Milde (1823-1832)

10. Bischof von Leitmeritz

84765Er wurde am 11. Mai 1777 in Brno (Brünn) geboren. Zunächst lehrte er an der Wiener Fakultät für Philosophie und schrieb ein bekanntes Lehrbuch für allgemeine Pädagogik. Zum Bischof wurde er am 13. Juli 1823 geweiht. Als Verwalter der Diözese schenkte er dem Leitmeritzer Priesterseminar seine besondere Aufmerksamkeit. Nach neun Jahren, also im Jahr 1832, wurde er auf den Erzbischöflichen Stuhl in Wien berufen. Er starb am 14. März 1853, und seinem Testament entsprechend wird sein Herz im Dom St. Stephan zu Leitmeritz aufbewahrt.




Josef Franz Hurdálek (1815-1823)

9. Bischof von Leitmeritz

84760Er wurde am 6. November 1747 in Náchod (Nachod) geboren. Seelsorgerisch wirkte er in Wien am Theresianum, in Hradec Králové (Königgrätz) und in Nové Město nad Metují (Neustadt in der Mettau). Seit 1785 hatte er das Amt des Rektors im Generalpriesterseminar in Prag inne. Im Jahr 1794 wurde er zum Kanoniker in Leitmeritz und nach dem Ableben des Bischofs Kindermann wurde er im Jahr 1802 zum Kapitelvikar ernannt. Im Jahr 1815 erhielt er die Ernennung zum Bischof von Leitmeritz. Die Bischofsweihe empfing er am 18. Februar 1816. Nach der so genannten Fessl-Affäre wurde er zur Amtsverzicht gezwungen. Am 8. Februar 1823 nahm er vom Klerus Abschied und begab sich nach Prag, wo er am 27. Dezember 1833 starb.



Wenzel Leopold Chlumčanský, Ritter von Přestavlky (1802-1815)

8. Bischof von Leitmeritz

84761Er wurde am 15. November 1750 in Hoštice u Strakonic (Hostitz bei Strakonitz) geboren. In der Seelsorge war er in Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger), Skorotice (Skorotitz) und in Děčín (Tetschen) tätig. Er wurde zum Kanoniker am St.-Veits-Dom in Prag berufen, wo er seit 1795 als Weihbischof tätig war. Im Jahr 1802 wurde er zum Bischof von Leitmeritz ernannt. Zwei Jahre später erneuerte er das Priesterseminar in Leitmeritz, wo er in Zusammenarbeit mit Josef Jungmann Tschechisch-Unterricht einführte. Im Jahr 1805 spendete er die Priesterweihe an den bekannten Priester Bernard Bolzano. Am 13. Mai 1815 wurde er auf den Prager Erzbischöflichen Stuhl berufen. Er starb in Prag am 14. Juni 1830.



Ferdinand Kindermann, Ritter von Schulstein (1790-1801)

7. Bischof von Leitmeritz

84762Ferdinand Kindermann wurde am 27. November 1740 in Království u Šluknova (Königswald bei Schluckenau) geboren. Er studierte in Żagań (Segen) in Schlesien und in Prag. Als Seelsorger war er in Kaplice (Kaplitz) in Südböhmen tätig, wo er die dortige Schule auf grundlegende Weise reformierte. Im Jahr 1774 wurde er nach Prag versetzt und von Maria Theresia mit der Gestaltung eines neuen Schulsystems in Böhmen beauftragt. Für diese Verdienste wurde er im Jahr 1777 zum Adeligen ernannt. Er hatte das Amt des Propstes in Vyšehrad inne. Im Jahr 1790 wurde er zum Bischof von Leitmeritz berufen. Er widmete sich auch in der Diözese Leitmeritz dem Schulwesen und war als eifriger Visitator der Diözese bekannt. Am 25. Mai 1801 starb er und wurde als erster Bischof von Leitmeritz auf dem Stadtfriedhof bestattet.

Emanuel Ernst von Waldstein (1760-1789)

6. Bischof von Leitmeritz

84775Er wurde am 17. Juli 1716 in Prag geboren, wo er auch studierte. Er war Kanoniker am St.-Veits-Dom in Prag und für neun Jahre Prediger in der tschechischen Sprache. Im Jahr 1756 wurde er zum Prager Weihbischof und Generalvikar berufen. Am 20. März 1760 ergriff er Besitz von der Diözese Leitmeritz. Er war als passionierter Sammler von Manuskripten, Büchern (er errichtete eine große Bischofsbibliothek), Gemälden und Münzen bekannt. Um sich herum versammelte er einen Kreis von Gebildeten, die später die heutige Wissenschaftsakademie gründeten. Das Ende seiner Amtszeit wurde durch die Reformen von Joseph II. geprägt, mit denen er nicht einverstanden war. Gleichzeitig wurde die Diözese Leitmeritz im Jahr 1784 um die Bezirke von Boleslav (Bunzlau) und Žatec (Saaz) erweitert und erreichte ungefähr die heutige Fläche. Er starb am 7. Dezember 1789 in Leitmeritz.

Moritz Adolf von Sachsen-Zeitz (1733-1759)

5. Bischof von Leitmeritz

84769Er entstammte einer sächsischen Kurfürstenfamilie und wurde am 1. Dezember 1702 geboren. Als Protestant konvertierte am 22. März 1716. Im Jahr 1731 wurde er zum Bischof von Hradec Králové (Königgrätz) und im Jahr 1733 zum Bischof von Leitmeritz ernannt. Nur selten hielt er sich in Leitmeritz auf. Die Verwaltung der Diözese oblag den hervorragenden Generalvikaren Friedrich Reintsch und Johann Wenzel Regner. Während des Siebenjährigen Krieges hielt er sich in der Kreuzherrenpropstei in Hradiště u Znojma (Pöltenberg bei Znaim) auf, wo er am 20. Juni 1759 starb.




Johann Adam Graf Wratislaw von Mitrowitz (1722-1733)

4. Bischof von Leitmeritz

84767Er wurde am 20. Mai 1677 in Chotoviny (Chotowin) geboren. Seit 1711 war er Bischof von Hradec Králové (Königgrätz). Am 3. Mai 1722 ergriff er Besitz von der Diözese Leitmeritz. Während seiner Amtszeit war es besonders die Heiligsprechung von Johannes Nepomuk, die das religiöse Leben belebte. Er hatte eine gute Beziehung zu Priestern, war großzügig gegenüber den Armen und mit Eifer besuchte er Kranke. Im Mai 1733 wurde er zum Prager Erzbischof ernannt, aber schon am 2. Juni 1733 starb er.




Hugo Franz von Königsegg-Rothenfels (1711-1720)

3. Bischof von Leitmeritz

84763Er wurde am 7. Mai 1660 in Wien geboren. Zum Bischof wurde er vom Papst im Jahr 1710 ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 7. Juli 1711 und erst am 11. Oktober 1716 ergriff er Besitz von der Diözese Leitmeritz. Er lebte vorwiegend außerhalb der Diözese, denn gleichzeitig wurden ihm vom Kaiser wichtige Ämter im Rheingebiet übertragen. Während seiner Amtszeit wurden die Fundamente des Doms St. Stephan befestigt und die Fundamente für den Turm gelegt. Er gründete weitere zwei Kanonikate im Leitmeritzer Kapitel, die bis heute seinen Namen tragen. Am 6. September 1720 starb er in Bonn.




Jaroslaw Ignaz von Sternberg (1676-1709)

2. Bischof von Leitmeritz

84773Er entstammte dem Holitzer Zweig der Familie von Sternberg und wurde im Jahr 1643 geboren. Als Kanoniker von Passau wurde er am 22. Juni 1676 zum Bischof von Leitmeritz ernannt. Er vollendete den Bau des Doms, der am 21. September 1681 geweiht wurde. Sein größtes Bauunternehmen bestand aus der neuen Bischofsresidenz, die nach den Plänen von Giulio Broggio in den Jahren 1689-1701 erbaut wurde. Während seiner Amtszeit wurden weitere Kirchen in Leitmeritz und an anderen Orten der Diözese gebaut. Zusätzlich zum heiligen Stephan vertraute er die Diözese dem Schutz der heiligen Felix und Viktor an. Er starb am 12. April 1709.




Maxmilián Rudolf Freiherr von Schleinitz (1655-1675)

1. Bischof von Leitmeritz

84770Er wurde im Jahr 1605 wahrscheinlich in Varnsdorf (Warnsdorf) geboren. Nach einer kurzen Tätigkeit in der Seelsorge bewies er sich als Generalvikar der Prager Erzdiözese. Im Jahr 1637 wurde er Propst des Leitmeritzer Kapitels. Er machte sich sehr um die Gründung der Diözese Leitmeritz verdient, die aufgrund der Bulle des Papstes Alexander VII. vom 3. Juli 1655 erfolgte. So wurde er als der erste Bischof von Leitmeritz bestätigt und empfing die Bischofsweihe am 9. Juli 1655 in Rom. Er ließ die neue Kathedrale erbauen, gründete zwei neue Kanonikate und trug zur Entfaltung des religiösen Lebens bei, indem er die Diözese in geeigneter Form gliederte. Als Literat war er besonders im historischen Bereich tätig und pflog eine Korrespondenz mit Bohuslav Balbín. Er starb am 13. Oktober 1675.